Vegetationsbrände und wie man sie verhindert

Vegetationsbrände entstehen meist während Trockenperioden. Aufgrund ihrer hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit sind sie sehr gefährlich.

Ein Waldbrand ist jedes unkontrollierte Feuer, das zumindest teilweise Waldvegetation bzw. Waldboden erfasst, unabhängig vom Brandtyp, der Ursache, dem Vegetationstyp sowie der Brandfläche.

Dies stellt sämtliche Einsatzorganisationen vor große Herausforderungen. Die Bekämpfung am Boden ist für die Einsatzkräfte der Feuerwehr sehr kräfteraubend, anstrengend und mit Gefahren verbunden. In Abhängigkeit des Lagebildes ist zusätzlich die Unterstützung von Hubschraubern erforderlich.

Flächen-/Wiesen- und Waldbrände können nicht nur enormen finanziellen Schaden verursachen, sondern mindern auch die Schutzfunktion der Wälder und erhöhen die Anfälligkeit für andere Naturgefahren.

Die Wald- und Wiesenbrandgefahr ist auch stark von der Jahreszeit abhängig, kann jedoch je nach Klima und Witterung variieren.

Allgemein gilt:
März bis Mai: sehr große Gefahr
Juni bis August: große Gefahr
September-Dezember: geringe Gefahr
Januar bis Februar: kaum Gefahr

Brandursachen die zu Brandfällen führen können:

Wald- und Wiesenbrände haben zu etwa 85 Prozent nicht-natürliche Ursachen.

  • Unachtsamkeit durch Lager- oder Grillfeuer oder Funkenflug
  • Achtlos weggeworfene Zigaretten (in Österreich vmtl. die häufigste Ursache)
  • Feuer außer Kontrolle (Abbrennarbeiten, angezündete Laubhaufen, Sonnwend- oder Lagerfeuer)
  • ausgebrachte heiße Asche
  • gerissene Stromleitungen (oft bei Sturmereignissen)
  • Funkenflug von Zügen
  • Heiße Katalysatoren von auf trockenen Böden abgestellten kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen und Gerätschaften
  • Brandstiftung
  • Feuerwerkskörper

Wald- und Wiesenbrände entstehen in etwa 15 Prozent der Fälle durch natürliche Ursachen

  • Blitzschlag oder Selbstentzündung.

In diesem Zusammenhang sind nachstehende Maßnahmen einzuhalten:

  • sorgsamer Umgang mit offenem Feuer und ständige Beaufsichtigung
  • vorsichtiger Umgang mit Feuerzeugen, Streichhölzern und Tabakwaren. Rauchwarenreste mitnehmen und nicht achtlos in der Natur wegwerfen
  • Abstandnahme im Umgang mit offenem Licht und Feuer in ausgetrockneten, durchsonnten Hanglagen
  • Berücksichtigung der aktuelle gültigen Waldbrandverordnung / Verkehrsbeschränkung der zuständigen Behörden

Welche Wald- und Wiesenteile sind besonders gefährlich?
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat im Jahr 2020 eine Österreich-Karte zum Waldbrandrisiko herausgegeben. In dieser österreichischen Waldbrand-Datenbank wurden die Waldbrände seit dem Jahr 2001 eingearbeitet. Daraus geht hervor, dass mit Ausnahme des Bezirkes Reutte im Bundesland Tirol ein mittleres bis sehr hohes Waldbrandrisiko besteht.

Die Brandgefahr ist von unterschiedlichsten Faktoren wie Feuchtgehalte sowie Beschaffenheit der Bodenvegetation und des Waldes, Jahreszeit, Hangausrichtung, Neigung, Tageszeit, Luftfeuchtigkeit sowie Wetterverhältnissen (Sonneneinstrahlung, Temperaturen, Niederschlag und Wind) abhängig.

Daraus folgend können die Arten eines Waldbrandes (Erdfeuer, Bodenfeuer, Vollfeuer oder Spotfeuer) und die Flammenlägen des Feuers variieren sowie draus folgend es von einem Entstehungsbrand (ca. 300m2 Fläche) bis zu einem Extremband (Fläche größer 30ha und nachhaltige Veränderung der Vegetationszusammensetzung) kommen.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit, Temperaturen sowie derzeit nicht nennenswert in Aussicht stehenden Niederschläge besteht eine erhöhte Brandgefahr.

Speziell in sonnenseitigen Lagen herrscht ein erhöhter Gefährdungsbereich. Dies sind jene Bereiche, in welcher die Bodenvegetation das Übergreifen eines Bodenfeuers auf den Wald begünstigt.

Jahreszeitbedingt ist sehr viel Brandlast wie altes, trockenes Gras, Laub, Nadeln oder Sträucher am Boden vorhanden, welches sehr leicht entzündbar ist.

 

Ing. Rene Staudacher

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