Brandschadenstatistik 2021

Im Jahr 2021 wurden in Tirol 3.347 Brandfälle mit einer Schadenshöhe von € 33.906.000.- verzeichnet. Davon wurden 596 Brandfälle (Schadenshöhe € 31.311.000.-) statistisch ausgewertet.

Tätigkeitsbericht

Im Jahr 2021 wurden von der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung bei 1.618 (1.279*) Verhandlungen, welche von Bezirkshauptmannschaften, Gemeinden, Landesregierung und Ministerien sowie Ladungen vom Gericht/LVWG durchgeführt wurden, Sachverständige zur Verfügung gestellt, um die Interessen des vorbeugenden Brandschutzes zu vertreten. Für Verhandlungen, bei denen aus terminlichen Gründen kein Sachverständiger teilnehmen konnte, wurden 3.622 (3.264*) Gutachten erstellt. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 375 (402*) brandschutztechnische Anlagen einer Überprüfung unterzogen.

Für insgesamt 413 (671*), zumeist gewerbliche, Objekte wurde ein Sachverständiger für die Feuerbeschau bereitgestellt.

In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und dem Berufsförderungsinstitut (BFI) wurden 8 Kurse zur Ausbildung von Brandschutzbeauftragten (3-tägig), weiters wurden in Zusammenarbeit mit dem BFI 2 Fortbildungskurse für Brandschutzbeauftrage (1-tägig) und 1 Brandschutzwartekurs (1-tägig) sowie ein Vortrag beim Sicherheitsfachkraftkurs abgehalten. Für die TSD (Tiroler Soziale Dienste) wurden Prüfungen abgenommen. 1 Kurs wurde für die Tirol Kliniken abgehalten. Es erfolgte weiters 1 Brandschutzbeauftragtenkurs (2-tägig) für die Feuerwehr, 1 Feuerbeschaukurs, 1 Fortbildungskurs für die Feuerwehr, 6 Zugskommandantenkurse und 4 Gruppenkommandantenkurse.
Für Architekten, Unternehmer usw. wurden 688 (689*) brandschutztechnische Beratungen durchgeführt. Es wurden ca. 17.000 (14.000*) Emails bearbeitet. In 28 (26*) Fällen wurde über Auftrag des Landespolizeikommandos eine Brandursachenermittlung durchgeführt.
(* Vergleich Vorjahr)

Brandschadenstatistik 2021

Download

Hier können Sie die gesamte Brandschadenstatistik aus dem Jahr 2021 downloaden.

Statistik 2021

Brandschäden über Euro 50.000,- im Jahr 2021

Editorial

  • Die Gesamtsumme der durch Brände vernichteten Vermögenswerte betrug 2021 € 33.906.000.-.
  • Ca. 80% der Schäden wurden durch 84 Großbrände verursacht.
  • Die restlichen 20% verteilen sich je zur Hälfte auf Schäden unter € 2.000.- (2.751 Brandfälle) und über € 2.000 – € 50.000.- (512 Brandfälle). Der Großteil der Brandschäden wurde durch menschliches Versagen hervorgerufen.
  • Trotz immer neuer Technologien, für welche teilweise noch die gesetzlichen und normativen Rahmenbedingungen fehlen, bleibt die Schadenshöhe auf einem gleichbleibenden niederen Niveau.
  • Brandschutztechnische Mängel, welche heute verbaut werden, wirken sich meist erst nach Jahren negativ auf die Brandstatistik aus. Ein Beispiel dafür sind die nur schwer beherrschbaren Fassadenbrände.
  • Auch PV-Anlagen werden in Zukunft immer mehr in der Brandstatistik zu finden sein. Die Umstellung auf die E-Mobilität ist eine weitere Herausforderung für den vorbeugenden Brandschutz.
  • Wasserstoffkraftwerke für Wohngebäude, welche den im Sommer erzeugten Strom für die Wärmepumpe im Winter speichern, werden immer öfters verbaut und stellen ein nicht unbeträchtliches Gefährdungspotential dar.
  • Auch die auf Grund der derzeitigen Situation erforderlichen raschen Umstellungen der verschiedenen Energieträger und Umstellung von Produktionsprozessen sowie die geplante Erhöhung der Lagerkapazitäten von Öl und Gas in den Betrieben ist eine brandschutztechnische Herausforderung.
  • Die Auswirkungen dieser besonderen Zeit werden wir erst in Jahren erfahren. Hoffentlich führen sie nicht zu einer Erhöhung der Brandschäden oder sind Ursache für eine Katastrophe.