Wenn Kinder zündeln – das Spiel mit dem Feuer

Aufgabenstellung

Zielsetzung ist es, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung die Bevölkerung auf die oftmals stark unterschätzten Risiken in den eigenen  ‚4 Wänden‘ und durch entsprechende Tipps und Sicherheitsregeln die Gefahren unter dem Motto ‚Brandschutz im Wohngebäude!‘ auf ein Minimum zu reduzieren, zu informieren.

Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren haben einen besonders stark ausgeprägten Spiel- und Nachahmungstrieb. Sehen sie Erwachsene oder ältere Geschwister beim Hantieren mit Feuer, wird ihre Neugier geweckt.

Unter Aufsicht an das Feuer heranführen

Umsichtige Eltern erlauben ihren Kindern darum, unter Aufsicht Streichhölzer oder Feuerzeuge zu benutzen. Die Kinder dürfen beispielsweise eine Kerze anzünden und auspusten. Sie lernen dabei die richtige Handhabung von Streichhölzern und Feuerzeugen: Das Streichholz darf nicht zu weit hinten angefasst werden, sonst bricht es beim Entzünden ab. Das brennende Hölzchen oder Feuerzeug muss waagerecht gehalten werden, sonst verbrennt sich das Kind die Finger.

Herumliegende Streichhölzer oder Feuerzeuge fordern Kinder geradezu zum Zündeln heraus. Vorsichtige Eltern führen ihr Kind nicht unnötig in Versuchung. Streichholzschachteln und Feuerzeuge sollten nicht in Reichweite des Kindes liegen, besonders wenn Kinder häufig allein sind. Die Regel, die Sie Ihrem Kind mitgeben, sollte lauten: Nie allein zündeln! Nicht: Nie zündeln!

Gemeinsam den Umgang mit Feuer üben

Nach Möglichkeit richten Eltern ihren Kindern eine Feuerstelle ein, an der sie gemeinsam zündeln können. Dabei lernt das Kind auch, wie man ein Feuer löscht. Ein Eimer Wasser sollte bei Spielen mit Feuer immer bereitstehen. Gemeinsame Lagerfeuer, in denen mit Ästen gekokelt oder Stockbrot gebraten wird, eignen sich hervorragend, um Kindern in einem sicheren Rahmen die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren. Geben Sie Ihrem Kind ein gutes Beispiel für richtiges Verhalten im Umgang mit Feuer.

So können Sie vorbeugen

  • Klären Sie ihr Kind so früh wie möglich über die Gefahren und die Folgen des zündeln auf
  • Begleiten Sie ihr Kind in seinem natürlichen Forscherdrang und zeigen Sie ihm den richtigen Umgang mit Zündholz und Feuerzeug.
  • Lassen Sie niemals Zündhölzer bzw. Feuerzeuge achtlos liegen.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, was es tun soll, wenn es doch einmal passiert ist und es zu einem Brand kommt.
  • Regen Sie im Kindergarten oder in der Grundschule Ihres Kindes an, die Themen Feuer und Brandschutz in einer Unterrichtseinheit zu behandeln.

Oft passiert es ohne Hintergedanken

Kinder legen Brände nicht bewusst. Häufig sind sie sich noch nicht über die Konsequenzen ihres Handelns im Klaren. Im Grundschulalter bildet sich gerade erst ein vorausschauendes Gefahrenbewusstsein aus. Ab zehn Jahren entwickeln sie ein präventives Gefahrenbewusstsein. Die tatsächliche Reife im Umgang mit Gefahren unterscheidet sich jedoch von Kind zu Kind. Installieren Sie zu Hause Rauchwarnmelder. Zwar stecken Kinder beim Zündeln selten absichtlich etwas in Brand, doch schnell fangen außer dem Blatt Papier oder der Kerze auch andere Dinge Feuer: Kleidungsstücke, trockene Äste oder Stroh in Gestecken, Möbel, Teppiche oder Vorhänge.

Ein Rauchwarnmelder kann helfen, das Schlimmste zu verhindern.

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